Von einer Familienzeit profitieren Neugeborene bereits ab dem ersten Tag. Es ist für die Bindungsentwicklung besser, wenn Kinder am Anfang ihres Lebens von den Eltern betreut werden. Das führt zu weniger Stress. Wenn Kleinkinder durch mehrere unterschiedliche Personen betreut werden, führt das nachweislich zu einem hohen Cortisolspiegel. Dieser beeinflusst die Entwicklung des Kindes negativ und hat auch langfristige Folgen, wenn das Kind nicht liebevoll und verlässlich betreut wird.
Eltern befinden sich während der ersten Zeit in einer intensiven Entwicklungsphase. "Familie werden" ist ein Prozess und dabei ist es für die langfristige Basis einer Familie besser, wenn beide Eltern gleichgestellt sind. Mit dem aktuellen Vaterschaftsurlaub ist das nicht so. Nach zwei Wochen ist bereits Schluss und der Vater muss sich wieder der Arbeitswelt zuwenden.
Der lange Mutterschaftsurlaub ist auch für Mütter diskriminierend. Wenn beide Elternteile gleich viel Zeit bei der Arbeit fehlen würden, würde die Gleichstellung einen grossen Schritt vorangehen und es wäre eine Grundlage gelegt, für die gesunde Entwicklung einer Familie. Das hilft nicht nur der kleinsten Einheit "Kind und Familie", sondern der ganzen Gesellschaft. Die eingesetzten Finanzen sind Investitionen in die Zukunft, die sich um ein Mehrfaches lohnen, wie Du auf der Zusammenstellung der Nutzen auf www.familien-zeit.ch nachlesen kannst: Kosten-Nutzen-Analyse einer paritätischen Elternzeit (Ecoplan 2024, S.3).